So, hier bin ich wieder. Es hat leider ein bisschen länger gedauert als geplant. Danke für eure Geduld!
Der Post wird ein bisschen länger, seht es mir bitte nach. Aber ich muss ein bisschen erläutern, was in den letzten zwei Wochen passiert ist:
Was ich hier und woanders vermisse
Dieses Forum ist eines der größten zum Thema Interracial. Aber es ist nur ein Forum. Es gibt keine ordentliche Suche nach Mitgliedern, die ein "Daten" in der eigenen Umgebung nach Zielkriterien ermöglicht. Es fehlt eine Moderation der Beiträge. Das Gros der Nutzer ist hier, um sich die tägliche Wichsration abzuholen (ich schließe mich davon gar nicht aus ;-) !). Der vorwiegend plumpe Umgang mit dem Thema schreckt aber möglicherweise unbedarftere, neue Nutzer, die sich dem Thema annähern wollen, ebenso ab wie Frauen - vermute ich zumindest. Viele Themen werden mehrfach und uneinheitlich diskutiert. Sachliche Fragen werden mit Wunschdenken unterbrochen. Nutzer sind nicht hinreichend verifiziert - z.B. weiß man nicht, ob ein augenscheinlicher BBC wirklich einer ist. Das Onboarding ist verbesserungswürdig - z.B. wollte ich hier ein Paarprofil erstellen, scheiterte aber am Unwissen, mich verifizieren zu müssen, bevor ich posten kann. Und die Anleitungen sind eher schlecht als Recht. Und vieles mehr...
Zum Thema 'Moderation' der Beiträge
Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten für eine Moderation:
1.) der Betreiber der Seite moderiert alles selbst (was ordentlich viel Arbeit ist und alles ausbremst).
2.) Nutzer moderieren und nehmen dem Betreiber Arbeit (und Verantwortung) ab.
Fall 1) gestaltet sich besonders schwierig, wenn man eine prinzipiell unbegrenzte Anzahl an Forumskategorien anbieten möchte. Hier gibt es ja nur eine Handvoll an Unterforen. Das krasse Gegenteil sieht man auf Fetlife, im Joyclub oder auf Reddit. Grundsätzlich finde ich es besser, wenn es
keine feste vorgegebene Menge an Kategorien/Unterforen o.ä. gibt, sondern beliebig viele angelegt werden können. Es gibt immer Feinheite, die mit einer Kategorie nicht hinreichend abgedeckt werden können. Und es lädt Nutzer auch ein, ihren Neigungen nachgehen zu können - egal wie speziell sie auch sind. Das spricht aber klar für Fall 2: Nutzer legen Kategorien selbst an, bzw. beantragen neue und die Nutzer moderieren diese auch selbst und unterstützen dabei den Betreiber.
Eine klitzekleine Marktstudie
Ich habe mir ein bisschen die anderen Foren und Plattformen angesehen, die sich derzeit mit BBCs, Interracial, Cuckolding, Wifesharing usw. beschäftigen. Neben professionell aufgezogenen Seiten wie Joyclub oder Fetlife zielen die meisten Seiten nur aufs Gewichse ab und basieren entweder auf reinen Open Source-Framworks für den Betrieb von Foren. Oder auf kommerzieller Forumssoftware, wie z.B. von der Firma XenForo. Beides hat gemein, dass die Software vorrangig für den Betrieb eines Forums gemacht ist, nicht anpassungsfähig ist und wichtige Features vermisst, wie imho eine ausgiebige Suche nach Mitgliedern, damit man auch gezielt Daten kann. Die Suche ist aber auch bei Fetlife unterirdisch und bietet auch im Joyclub noch viel Luft nach oben. Eine solche Suche braucht aber mehr Infrastruktur und Softwarefunktionalität, die schnell weit über die Anforderungen eines Forums hinausgehen. Es reicht nicht mehr eine einfache Datenbank, um Forumsbeiträge zu speichern, sondern die Suche muss effiziennt sein, Geodaten handlen können, multikriterielle Filter erlauben uvw. Und obendrein muss die Suche administriert werden. Viele sind bei einfachsten Datenbank schon überfordert. Das zu betreiben verursacht Kosten und ist aufwendig.
Auch finde ich bei vielen anderen Seiten die Namen und Domains unterirdisch: ***THIS IS A SPAM, REPORT PLEASE***, cuckoldfart.com, wifewantstoplay.com uvm. sind alle auf den pornösen Inhalt ausgerichtet und weniger auf seriöse Diskussionen. Und sie stellen damit ganz klar keine gewollten Plattformen dar, auf denen man mit etwas Anspruch an das Thema herangeht, um sich zu vernetzen, zu daten und sich auszutauschen.
Die Situation mit Erotik & Dating im Netz
Grundsätzlich ist es so, dass der Betrieb einer Seite mit erotischem Content zu zahlreichen Problemen führt. Google indexiert die Seite eher schlechter. Zahlungsdienstleister, die z.B. Mitgliedbeiträge einziehen könnten, klassifizieren die Seite als "Risikoseite" und veranschlagen schwierige Geschäftsbedingungen. Werbung zur Nutzeranziehung, z.B. bei Google, Facebook, Twitter usw. gestaltet sich schwierig bis unmöglich. Und die wenige Werbung, die man schalten kann, kostet viel Geld. Dazu kommt, dass in Deutschland und Europa (zurecht!) grundlegend harte Anforderungen an solche Seiten hinsichtlich Altersschutz, Jugendschutzbeauftragten, Datenverarbeitungsverzeichnis, Impressum u.a. gelten, an denen Betreiber schnell scheitern. Deswegen gibt es so viele schnell aufgesetzte Seiten aus dem Ausland. Und deswegen gibt es einen Markt von Firmenmonopolen, die die meisten "seriösen" Seiten unter derselben Flagge betreiben. Das wird insbesondere im Datingbereich deutlich, wenn man sich die identischen Layouts der meisten Seiten ansieht. Oft steckt dahinter derselbe Betreiber, der mit einer weiteren Seite eine neue Nische monetarisieren will. Beispiele gefällig:
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https://metzgersingles.de &
https://baeckersingles.de
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https://www.lovescout24.de &
https://www.neu.de
- https://www.***THIS IS A SPAM, REPORT PLEASE***/members &
https://www.blacktowhite.net/members
Der Aufwand wird minimal gehalten. Die Zielgruppe um zwei Meter verschoben und als neue Nische monetarisiert. Und um anfängliche Nutzer anzuziehen werden entweder Datenbasen anderer Seiten zielführung verknüpft (z.B. nutzt metzersingles.de Software von Icony. Die werden damit, dass die Datenbanken miteinander verbunden sind, damit man direkt mit vielen tausend Nutzern starten und werben kann, statt bei 0 anfangen zu müssen. Siehe:
https://www.icony.com/). Oder es werden Fake-Profile angelegt und Bots und dubiose Monetarisierungwege eingesetzt, um Nutzer in Abofallen zu locken. Der ganze Markt ist damit durchtränkt.
Meine Gedanken dazu / Meine Motivation
Mich reizt es schon immer, eine eigene Plattform aufzuziehen, die das besser macht, was mich bei den anderen stört. Ich will eine Plattform, die sowohl Kinkster anspricht, als auch Vanillas. Ich will nicht daten, ohne meine erotischen Neigungen berücksichtigen zu können. Beides muss gemeinsam möglich sein. In einer Plattform! Ich will eine zielführende Suche, mit der ich verifizierte Profile finden kann (z.B. ein BBC, der auch wirklich einer ist!). Ich will eine umfangreiche Suche mit vielen Filtern, bei denen nicht jeder Filter 20€ / Monat kostet. Ich will verifizierte Profile und keine Fakes. Ich will moderierte Diskussionsgruppen zu prinzipiell jedem Thema. Ich will Fetlife, verbunden mit Reddit, verbunden mit Joyclub erweitert um ganz viele weitere Dinge, die keine der Seiten selbst bietet.
Schlussfolgerungen
Im Prinzip ist es ganz leicht und war von Anfang an auch klar: Um etwas aufzuziehen, das den eigenen Ansprüchen genügt, muss man etwas eigenes bauen und betreiben. Schön ist es, wenn mit anderen Nutzern von Anfang an ein Dialog stattfindet, damit man deren Wünsche und Anforderungen berücksichtigen und umsetzen kann. Und die Diskussion hier hat mich angespornt, das jetzt einfach mal zu versuchen.
Aus diesen Gründen habe ich mich die letzten zwei Wochen verkrochen, meine Kinder und Frau etwas vernachlässigt (der 6-jährige Geburtstag meines Ältesten zwang mich aber zu einer kleinen Pause ;-) ) und habe versucht mal eine erste Grundlage zu schaffen, auf der man gemeinsam aufsetzen kann.
Um schnell voran zu kommen, habe ich einige Ideen von anderen Seiten übernommen, z.B. "Gruppen". Aber alles ist von Grund auf selbst programmiert. Die Software ist komplett handgemacht und ich betreibe auch alles selbst. Dahinter steckt keinerlei andere Forumssoftware - ich habe die völlige Kontrolle und kann alles frei umsetzen. Dazu gehört aber auch, dass ich jetzt die Domain gekauft habe, momentan noch zwei kleine Server miete und bezahle, den ein oder anderen Dienstleister für Hintergrundfunktionen bezahle und viel Zeit und Energie investiere, um das Ganze aufzuziehen und auszubauen.
Ergebnis
Ich habe die Domain
sinnersandsaints.dating gekauft - die gefiel mir früher schon einmal sehr und soll ausdrücken, dass sowohl Leute mit Vanilla-Neigungen als Menschen mit Kinky-Neigungen willkommen sind und sich suchen und finden sollen. Die Top Level Domain ".dating" wurde es, weil ".com" mit einem Platzhalter geparkt ist und für einige Tausend Euro zum Verkauf angeboten wird. Das war mir zu teuer. Und andere Domains waren entweder schon mannigfaltig belegt (z.B. naughtydating.com o.a.) oder schlicht zu pornös in meinen Augen.
Die Basissoftware war nach 3-4 Tagen soweit fertig, ich hatte aber in den letzten Tagen etwas mit Geodaten zu kämpfen, damit man weltweit Wohnorte angeben und Nutzer nach Distanz suchen kann. Die aktuelle Lösung nutzt die gleiche Datenbasis wie Joyclub, die Umsetzung hakt aber noch hier und da; sollte aber grundlegend funktionieren. Für die, die den Joyclub nicht kennen: Man gibt beim Editieren seines Profils seinen Wohnort an (per Suche nach Stadft oder Postleitzahl), wenn man Profile anschaut werden aber nur Landkreise oder andere ähnliche Regionen angegeben. Vordergründig ist das ein Bonuspunkt für Privatsphäre und Anonymität. Hintergründig hängt das aber auch damit zusammen, dass eine Datenbasis eingesetzt wird, die nicht von Google oder andere kommerziellen Anbietern betrieben wird und Geld kostet (und die zweideutige Websiten als Nutzer nicht gestatten!) und man z.B. nicht einfach von der Postleitzahl auf eine Stadt - noch dazu in mehreren Sprachen - schließen kann. Aber das sind Implementierungsdetails, mit denen ich euch hier nicht langweilen will. Fakt ist: Man kann seinen Wohnort weltweit angeben und auch weltweit suchen.
Ein anderes Problem, an dem ich etwas länger knabberte, war der notwendige Cloud-Speicher, um Bilder a) zu speichern b) zu verpixeln und c) in verschiedenen Größen vorzuhalten. Verschiedene Größen sind wichtig, um die Bandbreite zu minimieren und Seiten schnell zu laden. Verpixelt werden die Bilder pauschal, wenn Nutzer die Seite anschauen, die nicht angemeldet sind. Ich möchte nicht, dass eingestellte Bilder dem ganzen Netz zur Verfügung stehen. Auch werde ich noch einen Alterscheck einbauen (sofern sich Nutzer finden und das Ganze wächst): Als FSK18-deklarierte Fotos werden unverifizierten Nutzern nur verpixelt dargestellt. Aber das Problem ist inzwischen auch gelöst und umgesetzt.
Bisher ist lauffähig:
- Registrieren und Einloggen, sowie Account wieder löschen (ohne Versteckspiel ;-) )
- Grundlegende Konto-Daten sind editierbar (Nutzername, Email-Adresse, Password sowie sämtliche Profilangaben)
- Profilbilder und Fotos können nach Belieben hochgeladen werden. Uneingeloggten Nutzern werden nur verpixelte Bilder angezeigt.
- Gruppen: Anlegen neuer Gruppen ist möglich. Gruppen können ein Gruppenbild besitzen (auch das wird verpixelt angezeigt wenn man nicht eingeloggt ist); in den Gruppen können Threads erstellt und darauf geantwortet werden. Threads und Kommentare können von den Verfassen gelöscht werden. Und ernannte Moderatoren oder Besitzer von Gruppen können Threads und Kommentare auch löschen. Die Ernennung zum Mod ist aber noch etwas Fummelarbeit.
- Suche nach Mitgliedern funktioniert weltweit und hat neben der Ortschaft und Distanz noch folgende Merkmale: Kinder, Raucher, Piercings, Tattoos, Behinderungen, Alter, Geschlecht und Sexualität. Beim Schreiben dieses Beitrags fällt mir auf, dass Größe und Gewicht noch nicht suchbar sind, das liefer ich aber in den nächsten Stunden bzw. Tagen nach.
- Eine allgemeine Suche nach Namen zum Auffinden von Gruppen oder Mitgliedsprofilen.
- Eine grundlegende Mailbox, um Nachrichten an Nutzer verschicken und antworten zu können.
- Bisher kann man als Geschlecht "männlich" und "weiblich" auswählen. Ich folge Fetlifes Beispiel und vermeide Paare. Mich stört immer, wenn ein Profil als "Paarprofil" deklariert ist und man nicht erkennen kann, mit wem man schreibt. Um den Paarstatus aber abzubilden kann man "Beziehungen" mit anderen Profilen angeben. Man kann sich also jeweils als Mann und Frau registrieren und die beiden Profile als "verheiratet" o.a. miteinander verbinden. Das wird im Profil dann auch angezeigt.
- Freundschaften zwischen Profilen sind im Hintergrund bereits implementiert, aber haben noch ein paar Fallstricke. Deswegen ist es momentan noch nicht nutzbar. Ich will gerne umsetzen, dass man z.B. bei Posts oder Fotouploads von Freunden Benachrichtigungen bekommt. Aber da muss ich noch ein bisschen mehr dran basteln.
Ich habe noch gefühlt tausend Dinge im Kopf, die ich umsetzen möchte: Emojis für Beiträge und in der Mailbox, Kommentare für Fotos, Tags zur Suche von Beiträgen und Nutzern, versch. Verifikationsarten uvm.
Ich brauche euch, um das Ganze mit Leben auszufüllen. Ich habe total Lust, im Dialog mit euch Features einzubauen, damit daraus die beste Plattform wird, die man sich wünschen kann. Aber dazu brauche ich euer Feedback und vor allen Dingen brauchen wir Nutzer. Es wäre also nett, wenn ihr das Ganze bewirbt und kund macht ;-)
Sofern ich hier auf offene Ohren stoße, richte ich die Tage noch Möglichkeiten ein, damit wir uns über Featurewünsche besser austauschen können, ohne die Seite hier zuzuspammen. Wer weiß, wie lange dieser Beitrag noch drin bleibt, bevor ein Mod seiner Arbeit nachkommt und ihn löscht ;-) Ich denke dabei an Twitter, einen Subreddit, eine Feature Request-Seite, bei der man Featurewünsche äußern kann u.a.
Ich hoffe sehr, dass...
a) dieser lange Beitrag nicht abschreckt
b) ihr das Ganze so ernst nehmt wie ich
c) ich euch ein bisschen dafür begeistern kann mitzumachen
Und bitte habt Nachsicht, wenn hier und da Bugs auftreten. Wie schon gesagt: Ich habe das jetzt innerhalb weniger als zwei Wochen hochgezogen.
In diesem Sinne: ab zu
sinnersandsaints.dating ;-)