Nun denn.
Tja die Geschichte mit dem Urlaub. Die hat uns noch lange nachgehangen. Tut sie immernoch.
Die ist gewaltig in die Hose gegangen. Aber so richtig. Hat hier alles komplett auf den Kopf gestellt. Werde nicht alles 100%ig ausführlich erzählen, deshalb kommt es einem vielleicht manchmal etwas abgehackt vor, die ganze Geschichte zieht sich aber quasi bis heute.
Als Miri zurück war, war erst einmal alles beim alten. Es war schön zusammen zu sein, wir hatten richtig guten Sex und ich konnte mir natürlich die eine oder andere wilde Geschichte aus dem Urlaub nochmal genau erzählen lassen - das war schon sehr geil.
So ungefähr zwei Wochen nach Miris verlängertem Urlaub merkte ich irgendwie, dass sie verschlossener und nachdenklich wurde - sagte aber noch nichts. Noch ein paar Tage später kam sie dann zu mir mit einem Plastikteil in der Hand, ich dachte erst es wäre ein Corona-Test. Tja, ein Test war es, aber leider nicht für Corona, sondern ein Schwangerschaftstest ... und der war positiv.
Jetzt muss man wissen, dass wir unsere Familienplanung abgeschlossen hatten. Wir gehen beide hart auf die 50 zu, außerdem habe ich mich 2021 sterilisieren lassen (andersrum wäre es wohl sinniger gewesen), Miri nahm die Pille nur noch wegen der "Abenteuer". Somit war klar, dass Miri von mir normalerweise eigentlich nicht mehr schwanger werden konnte.
Eine Untersuchung bei der Frauenärztin bestätigte dann aber das Ergebnis des Tests. Miri war schwanger und zwar von IHM.
Ihr erinnert euch an die Sache im Vorfeld des Urlaubs, als Miri mit der Pille herum experimentiert hatte um "runder" zu werden?
Mädels: lasst den Scheiß!
Andererseits und mit dem Wissen von heute könnte ich mir durchaus vorstellen, dass sie die ganze Nummer absichtlich gemacht hat.
Frau Doktor ist nicht doof und hat sofort kapiert was los ist, dazu ist sie ein Bekannte von uns, so saß sie noch am selben Abend bei uns auf dem Sofa und wir haben überlegt was zu tun sei. Dabei stellte sich recht schnell heraus, dass Miri ihre ganz eigenen Pläne und Frau Doktor quasi als Schützenhilfe eingeladen hatte. So wurde mir dann mehr oder weniger schonend beigebracht, dass sie das Kind bekommen möchte.
Ihrer Meinung nach sei das alles ganz easy, zumal ER ja auch noch da wäre usw usw usw. Ich war gelinde ausgedrückt komplett fassungslos und ich muss es so deutlich sagen, an dem Abend flogen bei uns die Fetzen. Die Krönung war, dass sie mit IHM bereits im Vorfeld gesprochen hatte und ER dann schließlich irgendwann vor der Tür stand und die illustre Runde vervollständigte. Es lies sich defintiv nicht übersehen, dass IHM das alles ziemlich unangenehm war und ER wohl auch nicht wirklich mit Miris Idee das Kind zu bekommen konform ging, oder gar irgendwelche Pflichten übernehmen wollte. Da wurden wir beide von ihr überrumpelt.
Wer bei der ganzen Sache den kühlsten Kopf behalten hatte war Frau Doktor. Sie brachte immer wieder Einwände zum Für und Wider, gab vorne weg das Alter zu bedenken und auch was das insgesamt alles auch körperlich für Miri bedeuten würde usw.
Ich war jedenfalls absolut bedient und der ganze Trubel blieb natürlich auch bei den Kindern nicht unbemerkt. Die standen zwischenzeitlich schon auf der Matte und im Besonderen der Älteste hatte schnell kapiert, was hier los war.
Gemeinsam wurde dann beschlossen das es wohl besser sei, Miri würde heute nicht zu hause schlafen und so fuhr sie mit zu IHM. Keine Ahnung wie sie IHN bequatscht hat, aber schon am nächsten Tag hatte sie sich entschlossen, erst einmal zu IHM zu ziehen, um alles zu beruhigen wie sie meinte. Sie holten gemeinsam diverse Sachen von ihr und liesen mich hier allein. Ich telefonierte später noch länger mit IHM, ich denke wirklich das es IHM auch richtig beschissen ging, und ER meinte er wolle sich sofort auf die Suche nach einer Wohnung in der Umgebung machen, damit Miri in der Nähe von den Kindern sei.
Tja, das war dann jetzt auch ungefähr der Punkt, an dem alle in unserem näheren Umfeld nach und nach mitbekamen, was wir die letzten Jahre so getrieben haben. Zwar wurde die Schwangerschaft wohl nicht nach Außen bekannt, aber unsere "sexuellen Vorlieben" dürften Thema gewesen sein. Naja, ich komme drüber weg.
Meine Mutter ist kurzentschlossen hier eingezogen, um mir mit den Kindern zu helfen. Für die war das natürlich extrem schlimm und mir brennt immer noch die Seele, ich habe ihnen aber quasi die jeweils altersgerechte Wahrheit erzählt und versucht zu erklären, schlussendlich kann man auch als Jugendlicher wunderbar aus dem Scheiß lernen, den die Alten verzapfen, ... ach was weiß ich.
Am 22.10. bekam ich dann einen Anruf von IHM, dass ER tatsächlich eine kleine möblierte Wohnung ein paar Kilometer von uns entfernt gefunden hatte, die man sofort beziehen könnte und die zumindest groß genug sei, damit Miri auch erst einmal teilweise mit dort wohnen könnte. Seine eigentliche Wohnung wollte ER jedoch nicht aufgeben. Innerhalb von ein paar Tagen zogen sie dann dort ein. Homeoffice hat viele Vorteile.
Das alles spielte sich irgendwie in recht kurzer Zeit ein. Miri übernachtete bei IHM, war tagsüber hauptsächlich hier, teils im Wechsel mit meiner Mutter, und kam ihren "häuslichen und mütterlichen Pflichten" nach. Zwischendrin gab's Updates von Frau Doktor, zu der Miri 1x die Woche zur Untersuchung ging.
Und dann kam Tag X. der 23. November. Es ist nicht ganz klar was der Auslöser war, möglicherweise eine hormonelle Störung, vielleicht Stress, was auch immer. Jedenfalls hatte Miri in der ca. 11. Schwangerschaftswoche eine Fehlgeburt. Spontanabord nennt man das wohl, kommt wohl auch häufiger vor, habe ich mich nie mit beschäftigt, und mir war es irgendwie auch jetzt egal ... böser Mark. Miri verbrachte ein paar Tage im Krankenhaus, hat aber soweit keine körperlichen Schäden davon getragen.
Im Endeffekt zeigte diese neue Situation aber schlagartig auf, wie verfahren das alles war. Das hätte niemals auf Dauer funktioniert, jedenfalls hätte ich das nicht viel länger mit gemacht. Miri war kurz am Trauern, aber doch letzendlich schnell drüber hinweg. Insgesamt machte sich bei allen Beteilgten eine erhebliche Enstpannung breit.
Seit 12. Dezember wohnt sie nun wieder bei uns und alles geht irgendwo seinen Gang. ER wohnt wieder in seiner alten Wohnung und soweit ich weiß gibt es keinen Kontakt mehr, jedenfalls habe ich nichts davon mitbekommen, wäre mir aktuell aber auch egal.
Es ist sehr viel Vertrauen kaputt gegangen, die Tatsache das Miri schlussendlich vollkommen egoistisch gehandelt und uns hier alleine gelassen hat, tatsächlich irgendwo überlegt hatte sich ein neuen Leben mit IHM aufzubauen, das ist ziemlich heftig und wird sich nie wieder vollständig kitten lassen.
Eine Trennung ist aus meiner Sicht nicht unmöglich, aber wegen der Kinder wäre das die letzte Lösung. Miriam hat sich dazu noch nicht wirklich geäußert, Sorgen mache ich mir deswegen keine mehr, mir gehört hier eh alles und den Rest erledigt der Ehevertrag.
Lasst euch das eine Warnung sein und denkt immer brav an meine damals hochmütigen Worte von wegen dem "Vertrauen als Basis" ... das mag ja eine gewisse Zeit gut gehen, vielleicht gibt es Konstellationen in denen es ewig gut geht, aber die geringste Abweichung kann im Zweifelsfall alles in einem Augenblick zunichte machen.
So, jetzt darf sich lustig gemacht werden.
Mark.